Bauchschmerzen können durch verschiedene organische Ursachen entstehen. Bakterien, Viren oder Veränderungen im Verdauungsablauf sind typische Auslöser.
Einige dieser Erkrankungen sind weit verbreitet und kommen irgendwann in fast allen Familien vor. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Magen-Darm-Infekt, der aus dem Kindergarten, der Schule oder dem Sportverein mit nach Hause gebracht wird.
Auch wenn diese Erkrankungen unangenehm sind, sind sie dennoch in der Regel ungefährlich und leicht behandelbar. Zumeist klingen die Beschwerden nach wenigen Tagen ab.
Doch auch Erkrankungen, die akut auftreten, können chronisch werden. Das bedeutet, nach Abklingen des akuten Infektes bleiben die Bauchschmerzen bestehen.
Nachfolgend werden Ihnen einige Beispiele für Erkrankungen erklärt, die häufig nur für einen kurzen Zeitraum auftreten, sich jedoch zu wiederkehrenden Bauchschmerzen entwickeln können.
› Magen-Darm-Infekt
› Verstopfung
› Magenschleimhautentzündung
› Nahrungsmittelunverträglichkeit
› Zöliakie
› Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Typische Symptome eines Magen-Darm-Infektes sind Durchfall und Erbrechen. Aufgrund vermehrter Ausscheidung ist es wichtig, genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Meist halten die akuten Symptome nur wenige Tage an. Einige Symptome wie leichte Bauchschmerzen und unterschiedliche Stuhlkonsistenzen können jedoch noch wenige Wochen andauern.
Die Ansteckung verläuft meist fäkal-oral. Häufig wird der Magen-Darm-Infekt als Schmierinfektion übertragen und die Erreger werden entweder durch direkten Kontakt mit einer infizierten Person oder durch indirekten Kontakt, zum Beispiel über Türklinken, übertragen. Lebensmittel bilden einen weiteren Übertragungsweg, über den Viren oder Bakterien über den Mund aufgenommen werden und die Infektion auslösen.
Der Flüssigkeitsverlust bei einem Magen-Darm-Infekt mit Erbrechen und Durchfall ist besonders kritisch. Stellen Sie daher sicher, genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Zu Beginn der Erkrankung geht das meistens erst in kleineren Mengen. Doch nicht nur Flüssigkeiten, sondern auch Elektrolyte, also Mineralstoffe sowie Zucker und Salze werden durch die fehlende Nahrungsaufnahme und durch Durchfall und Erbrechen in zu geringem Maße aufgenommen. Daher empfiehlt es sich, wasserlösliches Elektrolytpulver (z.B. aus der Apotheke) einzunehmen. Falls sich die Symptome nicht nach ein paar Tagen bessern, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Die akute Phase mit häufigem Durchfall und Erbrechen dauert für gewöhnlich nur wenige Tage. Um den Körper wieder zu kräftigen, sollte nach ein paar Tagen auch wieder festere und reichhaltigere Nahrung eingenommen werden.
Nach der akuten Phase braucht der Körper häufig Zeit, sich vollständig zu regenerieren. Das kann ein paar Wochen dauern.
In dieser Phase können wiederkehrende Bauchschmerzen auftreten. Manchmal werden verschiedene Nahrungsmittel nicht gut vertragen. In einigen Fällen normalisiert sich der Stuhlgang lange nicht.
Durch einen Magen-Darm-Infekt wird das Mikrobiom (häufig auch Darmflora genannt) aus dem Gleichgewicht gebracht, sodass sich erst wieder gute Bakterien ansiedeln müssen. Dieser Prozess nimmt einige Zeit in Anspruch. Währenddessen können Veränderungen in der Darmwand entstehen und der Darm wird „sensibler“. Das bedeutet, dass dem Gehirn schon kleinere Darmbewegungen als wichtige Informationen mitgeteilt werden; teilweise werden diese fälschlicherweise als Schmerzinformationen interpretiert. Ist dies der Fall, wird das Gehirn durch wiederholte Schmerzerfahrung immer sensibler für Informationen aus dem Darm und neue Informationen werden noch intensiver verarbeitet. Die Schmerzen nach Abklingen der akuten Symptomatik bezeichnet man als funktionelle Bauchschmerzen, was auch unter dem Begriff „Reizdarm“ bekannt ist.
Verstopfung, fachlich Obstipation genannt, kann zu starken Bauchschmerzen führen. Diese Form von Bauchschmerzen kann sich akut äußern, jedoch auch wiederkehrend auftreten. Helfen können Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, eine ausreichende Trinkmenge und Toilettentraining.
Verstopfungen entstehen dadurch, dass sich die Darmbewegungen – fachlich Motilität genannt – stark vermindern und dadurch der Stuhl langsamer verarbeitet wird. Der Verdauungsprozess im Darm dauert wesentlich länger. Häufig wird dann davon gesprochen, dass der Darm „faul“ geworden ist.
Eine Verstopfung hat viele Einflussfaktoren. Besonders Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel spielen eine Rolle. Bei jungen Kindern können Erfahrungen mit Schmerzen beim Stuhlgang zu Verhaltensänderungen führen. Um den Schmerz zu vermeiden, halten Kinder den Stuhlgang zu lange ein, wodurch Verhärtungen des Stuhls im Darm entstehen. Ein weiterer bekannter Einflussfaktor ist Stress, weil dadurch die Motilität verändert wird. Dazu können viele verschiedene Arten von Stress führen, wie zum Beispiel Stress in der Familie, mit Freunden oder in der Schule. Bei Erwachsenen sind Medikamente oft eine Ursache für Verstopfung. Verstopfungen sind in der Regel nicht genetisch beeinflusst.
Hier finden Sie weitere anschauliche Erklärungen zur Verstopfung.
Eine Verstopfung wird meist ausschließlich mit seltenem Stuhlgang in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die Stuhlkonsistenz bei Verstopfung zwischen sehr hart, weich oder sogar flüssig wechselt. Bei einer Verstopfung blockiert harter Stuhl den Enddarm. Nahrungsreste, die nachrutschen und sich über dem harten Stuhl befinden, können länger bearbeitet werden, wodurch dieser Stuhl manchmal sehr dünn wird. Ist er ganz flüssig, fließt er häufig an den harten Stuhlbrocken vorbei und erinnert an Durchfall. Das Auftreten von eher durchfallartigem Stuhl bzw. den typischen Stuhlstreifen in der Unterhose bei einer Verstopfung sind also häufige Phänomene.
Eine ausreichende Trinkmenge ist bei einer Verstopfung sehr wichtig. Der Körper benötigt genügend Flüssigkeit, um den Stuhl weicher zu machen, sodass er den Darm leichter passieren kann. Häufig ist es sinnvoll, (gemeinsam mit ihrem Kind) ein Tagesziel bezüglich der Trinkmenge zu definieren. Wiederauffüllbare Trinkflaschen eignen sich zum Beispiel im Alltag sehr gut. Für kleinere Kinder lässt sich ein Becherplan verwenden, auf dem sie für jedes getrunkene Glas einen Becher ausmalen oder mit Stickern bekleben dürfen. Der Kreativität sind dabei natürlich keine Grenzen gesetzt. Durch Abwechslung und Spaß können die Ziele leichter erreicht werden.
Bei älteren Kindern können auch Apps in Betracht gezogen werden, die häufig auch die Möglichkeit der Erinnerungsfunktionen bieten.
Regelmäßige Bewegung im Alltag ist generell sehr gesundheitsfördernd und beugt Erkrankungen und Übergewicht vor. Auch bei Verstopfungen kann Bewegung zu einer Besserung führen. Durch die Bewegung werden der Stoffwechsel und die Darmbewegung (Motilität) angeregt. Dadurch wird der „faule“ Darm wieder aktiviert und der Stuhl kann weiter durch den Darm transportiert werden.
Eine ausgewogene Ernährung fördert die Darmgesundheit. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sind besonders hilfreich, um regelmäßigen Stuhlgang zu fördern. Durch die enthaltenen Ballaststoffe muss der Darm aktiver arbeiten und die Motilität wird erhöht. Fast Food, Weizenprodukte und Zucker hingegen begünstigen Verstopfungen.
Manchmal kann es hilfreich sein, mit Ihrem Kind das „auf Toilette Gehen“ zu trainieren. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass Sie Ihr Kind nach den Mahlzeiten ermutigen, Stuhl auf Toilette abzusetzen oder es zumindest zu versuchen. Denn nach den Mahlzeiten geht der Stuhlgang häufig am leichtesten. Außerdem kann die Anatomie des Körpers für den Stuhlgang unterstützend genutzt werden: Der aufrechte 90°-Sitz ist für das Absetzen des Stuhls eigentlich ungünstig. Daher kann es helfen, die Füße auf eine Erhöhung (zum Beispiel einen kleinen Hocker) vor der Toilette zu stellen, sodass die Beine stärker angewinkelt sind und der Körper eher in eine Hock-Position kommt. So fällt der Stuhlgang häufig leichter.
Bei länger anhaltender Verstopfung sollte eine mögliche Medikation mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden. Warten Sie nicht zu lange mit dem Arztbesuch, da gängige Medikamente bei Verstopfung besser wirken können, je eher sie eingenommen werden. Häufig wird Macrogol, ein Stuhlweichmacher, verschrieben, damit der harte Stuhl abgelassen werden kann. Der Stuhlweichmacher wird zusammen mit Wasser getrunken und gelangt so in den Darm. Dort kann er viel Wasser aufnehmen und so den Stuhl rutschiger machen.
Dennoch sollte so ein Weichmacher nur zur Unterstützung dienen und die Empfehlungen zu genügend Bewegung, Trinkmenge und gesunder Ernährung weiterhin berücksichtigt werden.
Mit entsprechenden Hilfsmitteln kann einer akuten Verstopfung meistens gut und schnell entgegengewirkt werden.
Bei einer chronischen Verstopfung hingegen helfen die bei einer akuten Verstopfung gängigen Therapieoptionen nicht so gut und die Symptome bleiben über einen längeren Zeitraum ohne den Eintritt einer deutlichen Verbesserung bestehen. Oft wird dann von einer funktionellen Obstipation (Verstopfung) gesprochen, nämlich wenn die Symptome seit mehr als zwei Monaten bestehen und keine entzündlichen oder anderen körperlichen Ursachen die Symptome erklären können. Als Auslöser für eine funktionelle Verstopfung gelten unter anderem auch Emotionen. Bei Kindern kann zum Beispiel die Trennung der Eltern oder Ärger mit Schulkameraden ursächlich sein. Bei Erwachsenen können beispielsweise die Versorgung von Angehörigen oder arbeitsbedingter Stress Auslöser sein. Die funktionelle Obstipation ist in der Regel gut behandelbar, es bedarf jedoch mehr Zeit und Geduld als bei einer akuten Verstopfung.
Die Magenschleimhaut kleidet die Innenseite der Magenwand aus. Sie schützt den Magen vor der durch ihn selbst produzierten Magensäure und damit vor Selbstverdauung. Ist die Magenschleimhaut entzündet (fachlich wird dies als Gastritis bezeichnet), können Bauchschmerzen entstehen, die häufig während des Essens besser werden.
Für eine schnelle Diagnose ist eine Schmerz- und Ernährungsdokumentation, zum Beispiel in Form eines Bauchschmerztagebuches, sehr hilfreich. Die daraus hervorgehenden Auffälligkeiten können dem Arzt oder der Ärztin Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache geben.
Gängige Ursachen für eine Magenschleimhautentzündung sind starker Stress, häufige Medikamenteneinnahme, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen und Infektionen (bakteriell und viral).
Typisch bei dieser Erkrankung ist die Verschlechterung der Symptome während des Essens. In wenigen Fällen entsteht durch das Essen eine Verbesserung der Symptome.
Eine frühzeitige Diagnose ist bei einer Magenschleimhautentzündung wichtig. Sollten sich also ähnliche Symptome äußern, ist es gut, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um eine gezielte Behandlung je nach Typ beginnen zu können.
Die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Deutschland sind die gegen Laktose (Milchzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Man nennt sie auch Laktose- oder Fruktosemalabsorption. Häufig werden Unverträglichkeiten mit Allergien verwechselt oder gleichgestellt. Bei der Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit handelt es sich jedoch nicht um Allergien. Bei einer Allergie entwickelt der Körper eine Immunantwort gegen einen nicht-infektiösen Fremdstoff (meist ein Eiweiß), welche zu allergietypischen Symptomen, wie zum Beispiel Problemen mit den Atemwegen, dem Magen-Darm-Trakt oder Hautausschlag, führt. Dieser Mechanismus ist bei Laktose und Fruktose, bei denen es sich um Zuckerarten handelt, nie der Fall.
Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit entwickelt sich häufig erst im Laufe des Lebens. Durch die verminderte Aktivität der Enzyme oder Proteine im Dünndarm entstehen die Symptome. Teilweise kann solch eine Unverträglichkeit erblich bedingt sein, manchmal kann jedoch auch eine Darmerkrankung eine Entstehung begünstigen.
Durch den Mangel des Enzyms bzw. des Fruktosetransporters kann die aufgenommene Laktose oder Fruktose nur unzureichend verarbeitet werden und gelangt unverarbeitet in den Darm. Die unverarbeitete Laktose oder Fruktose wird daraufhin im Dickdarm von ortsspezifischen Bakterien verarbeitet. Dadurch entstehen Gase, die die typischen Symptome verursachen. Außerdem gelangt mehr Wasser in den Darm, wodurch Durchfall entsteht. Auch wenn die Symptome sehr unangenehm sind, wird dem Körper dadurch nicht geschadet.
Wenn Sie überprüfen möchten, ob es sich bei den Symptomen Ihres Kindes um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit handelt, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin, bevor sie selbständig Auslassversuche ausprobieren.
Nur er oder sie kann eine richtige Diagnose stellen. Ein Atemtest kann bei der Feststellung einer Nahrungsmittelunverträglichkeit unterstützen.
Bei einer eindeutigen Diagnose des Arztes oder der Ärztin wird meist dazu geraten, die Zufuhr des entsprechenden Zuckers zu reduzieren. In den meisten Fällen ist es jedoch nicht nötig, vollständig darauf zu verzichten. Viele Betroffene können noch geringe Mengen an Fruktose oder Laktose verarbeiten. Die Menge, die verarbeitet werden kann, variiert dabei individuell. Daher sollte mit dem Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden, wie im Einzelfall vorgegangen wird.
Laktase ist ein Enzym, welches den Milchzucker, der in verschiedenen Milchprodukten wie beispielsweise Milch, Butter und Joghurt enthalten ist, spaltet. Die Laktosemalabsorption entsteht durch einen Mangel an Laktase und kann altersunabhängig auftreten. Dadurch ist die Spaltung von Laktose beeinträchtigt, wodurch zu wenig Laktose absorbiert wird und unverdaut in den Dickdarm gelangt. Dort wird die Laktose von Mikroorganismen abgebaut. Bei diesem Prozess entstehen Abbauprodukte, die zu unangenehmen Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen führen. In diesem Video (hier) finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Abläufe bei einer Laktosemalabsorption.
Übrigens: Im Laufe unseres Lebens verringert sich das Enzym Laktase natürlicherweise. Unser Körper ist primär im Säuglingsalter darauf ausgelegt, Milchprodukte zu verarbeiten.
Die Fruktosemalabsorption entsteht durch einen Defekt eines Proteins namens GLUT5 und tritt meist ab dem Kleinkindalter auf. Dieses Protein wird auch als Fruktosetransporter bezeichnet. Durch eine Störung dieses Transporters wird Fruktose, die vor allem in Obst, aber auch in vielen Fertigprodukten und in allen Produkten mit normalem Haushaltszucker enthalten ist, vermindert absorbiert. Häufig ist jedoch auch schlicht eine zu hohe Zufuhr von Fruktose ursächlich, sodass die Transporter nicht ausreichen, um die Mengen an Fruktose zu verarbeiten. So entsteht eine Art „Überflutung“ des Darms durch Fruktose. Dann wird unverarbeitete Fruktose in den Dickdarm weitertransportiert. Ähnlich wie bei der Laktosemalabsorption wird die Fruktose im Dickdarm von Bakterien zersetzt. Die dabei entstehenden Gase führen zu den typischen Symptomen wie Bauchschmerz, Durchfall und Blähungen. In diesem Video (hier) finden Sie die wichtigsten Informationen zur Fruktosemalabsorption zusammengefasst.
Die Zöliakie wird auch glutensensitive Enteropathie oder Glutenunverträglichkeit genannt. Experten und Expertinnen sind sich uneinig darüber, ob sie als Allergie oder Autoimmunerkrankung klassifiziert werden sollte. Im Falle einer Zöliakie kann der Körper Gluten, das Klebereiweiß im Getreide, nicht verarbeiten. Zöliakie ist im Vergleich zur Laktose- oder Fruktoseunverträglichkeit viel aggressiver. Isst eine an Zöliakie erkrankte Person etwas, das Gluten enthält, kommt es zu einer Immunreaktion des Darms. Diese Immunreaktion führt zu chronischen Entzündungen und einer Rückbildung der Dünndarmzotten. Das sind Ausstülpungen der Dünndarmschleimhaut, die sehr wichtig zur Aufnahme von Nährstoffen sind. Es entstehen Symptome wie Bauchschmerz, chronische Durchfälle oder chronische Verstopfungen. Außerdem werden zu wenig Nährstoffe vom Körper aufgenommen, was zu Mangelerscheinungen führt.
In Deutschland leiden zwischen 0,3 % und 0,5 % der Bevölkerung an einer Zöliakie, bei Kindern und Jugendlichen sind es etwa 0,9 %. Diese Unverträglichkeit ist erblich bedingt und wurde in den letzten Jahrzehnten immer häufiger. Tritt Zöliakie in einer Familie auf, sind normalerweise 10 bis 15 % der Verwandten 1. Grades (Eltern, Geschwister und eigene Kinder) auch davon betroffen.
Die ersten Symptome zeigen sich häufig schon im ersten oder zweiten Lebensjahr. In dieser Zeit nehmen Kinder in der Regel die erste glutenhaltige Nahrung wie Vollkornbrei oder Grießbrei zu sich. Durch deren Einnahme zeigen sich einige Monate später die typischen Zöliakie-Symptome, häufig aber auch nur unspezifische Symptome wie zum Beispiel eine Wachstumsstörung oder eine Veränderung der Stimmung.
Die Diagnose einer Zöliakie wird durch eine Blutuntersuchung auf bestimmte Antikörper und in vielen Fällen durch eine Probenentnahme aus der Dünndarmschleimhaut im Rahmen einer Darmspiegelung gestellt.
Die einzig wirksame Behandlung besteht darin, durchgängig und ein Leben lang vollständig auf glutenhaltige Lebensmittel zu verzichten. Dies ist eine wichtige, wenn auch unangenehme Einschränkung, da der Körper bei jedem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln eine Immunreaktion auslöst und dadurch den eigenen Körper angreift. Der Verzehr jeglicher glutenhaltiger Lebensmittel führt dann erneut zu Entzündungen und mehr bzw. neuen Symptomen und gefährdet so die körperliche Entwicklung des Kindes. Häufig kommt es zu Wachstumsstörungen oder Gewichtsabnahme.
Doch Achtung: So eine Diät sollte ausschließlich nach einer klaren Zöliakie Diagnose eingehalten werden.
Gluten ist in den allermeisten Getreidesorten enthalten. Häufig enthalten auch Lebensmittel Gluten, von denen man es nicht erwarten würde. Daher ist es wichtig, die Inhaltsstoffe von verarbeiteten Lebensmitteln genau zu studieren. Die gute Nachricht ist: Durch den konsequenten Verzicht auf Gluten kann sich der Darm wieder vollständig erholen und es bleiben keine Schäden zurück. Mittlerweile gibt es viele glutenfreie Ersatzprodukte, die diesen Verzicht erleichtern können.
Bei einer entzündlichen Darmerkrankung ist die Schleimhautoberfläche und die Wand des Darmes entzündet. Chronisch bedeutet, dass die Entzündung sich oft über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Monaten entwickelt und meist nicht von alleine wieder verschwindet. Ist die Entzündung sehr stark, kann der Darm nicht mehr ausreichend arbeiten. Dadurch können zum Beispiel Durchfälle mit Blut- und Flüssigkeitsverlusten und ein Nährstoffmangel im Körper entstehen. Diese Darmentzündungen gibt es in verschiedenen Formen, namens „Colitis ulcerosa“ und „Morbus Crohn“.
Diese Entzündungen entstehen, wenn das Immunsystem in der Darmwand aus dem Gleichgewicht gerät und zu aktiv ist.
Bisher ist nicht ganz klar, was dieses Ungleichgewicht verursacht. Die Wahrscheinlichkeit an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung zu erkranken steigt, wenn Geschwister, Eltern oder Großeltern auch unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden. Ärzte und Ärztinnen vermuten, dass unser Lebensstil und vielleicht unsere Ernährungsgewohnheiten die Entstehung dieser Erkrankungen begünstigen. Stress hat vermutlich auch einen Einfluss auf die Stärke der Symptome.
Chronische Darmentzündungen treten seltener als chronische Bauchschmerzen auf.
In Deutschland leiden etwa 66 von 100.000 Kindern und Jugendlichen unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung.
Solche Symptome sind:
Diese Symptome können auf eine Entzündung hinweisen. Wenn Symptome dieser Liste auf Ihr Kind zutreffen, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Kinderarzt oder der Kinderärztin machen und Ihr Kind untersuchen lassen.
Wenn Sie sich Sorgen machen, ob eine chronische Darmentzündung bei Ihrem Kind vorliegen könnte, wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin. Regulär kann man mit einfachen Mitteln feststellen, ob der Verdacht begründet ist. Normalerweise werden eine Blutentnahme, eine Stuhlprobe und vielleicht eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen, um die Erkrankung auszuschließen.
Hier finden Sie mehr Informationen zu Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen:
https://www.ced-kids.de/fuer-eltern/
https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/medizinische-grundlagen/
Morbus crohn
Colitis ulcerosa
Bauchschmerzen, die durch eine Funktionsstörung hervorgerufen werden.
Erfahren Sie hier, wodurch Bauchschmerzen häufig verursacht werden.
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